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Oesterreicher Brief

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Oestrreicher Brief

Lieber Sohn,

ich schreibe Dir, damit Du weisst, dass ich noch lebe. Ich schreibe langsam, weil ich weiss, dass Du nicht schnell lesen kannst.

Wenn Du wieder einmal nach Hause kommst, wirst Du unsere Wohnung nicht mehr erkennen. Wir sind namlich umgezogen.

Sogar ein Waschmaschine war schon in der neuen Wohnung. Ich habe ein Dutzend Hemden hineingegeben und zog an der Kette; die Hemden habe ich allerdings nicht wiedergesehen.

Vater hat die Stelle gewechselt. Er hat jetzt 500 Leute unter sich. Er macht den Friedhofrasen.

Und Deine Schwester hat gestern ein Baby bekommen. Da wir nicht wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, kann ich Dir nicht schreiben, ob Du jetzt Onkel oder Tante geworden bist.

Letzte Woche hat es nur siebenmal geregnet, zuerst drei Tage, dann vier Tage. Es hat so gedonnert, dass unser Huhn gleich viermal dasselbe Ei gelegt hat.

Ich schicke Dir auch noch die Weste, die Du sicher vermissen wirst. Die Knopfe habe ich abgetrennt, um das Gewicht und das Porto zu vermindern. Sie stecken in der oberen Tasche rechts.

Am Dienstag sind wir gegen Erdbeben geimpft worden.



In LiebeDeine Mutter


PS: Ich wollte Dir noch Geld mitschicken, aber ich habe den Brief bereits schon zugeklebt.



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